Warum ich die SNP Transformation World 2025 jedem empfehlen kann, der operative Verantwortung in SAP-Projekten & Drittsystemen trägt. Und was ich daraus für meine Kunden gelernt habe.
Während viele Events über digitale Transformation sprechen, wurde auf der SNP Transformation World 2025gearbeitet. Kein Marketing-Tamtam. Kein Methodengehabe. Sondern echte Erfahrungen aus der SAP-Transformation großer Unternehmen.
Hier traf sich das „Who is Who“ derer, die Transformation nicht nur auf Folien, sondern im Maschinenraum gestalten: Enterprise-Architekten, Projektleiter, Datenmigrationprofis, Testautomatisierer und C-Level-Verantwortliche, die Verantwortung übernehmen – in komplexen SAP-Landschaften&Drittsystem, mit echten Ergebnissen.
💡 Meine zentralen Learnings
1. Geschwindigkeit ist kein Feind von Qualität. Transformationsprojekte mit Go-Lives nach 12 Monaten – kein Mythos. Möglich durch klar definierte Leistungsschnitte, harmonisierte Geschäftsprozesse und konsequent eingesetzte Werkzeuge wie SAP Cloud ALM, SNP-Plattformen/Produkte u.a. CrystalBridge , Tricentis, Signavio und LeanIX.
Was auf PowerPoint oft utopisch klingt, war hier Realität: Northrop Grumman, Maschinenfabrik Reinhausen und Adobe haben gezeigt, dass S/4HANA-Transformationsprogramme in 9 bis 18 Monaten zum Go-Live gebracht werden können – trotz komplexer Systemlandschaften, multipler Stakeholder und globaler Prozessketten.
Wie? Durch stringente Planung, klare Rollenverteilung, konsequenten Einsatz von Automatisierung (Datenvalidierung & Migration) – und vor allem durch operative Führung mit Verantwortung.
2. Werkzeuge nützen nur, wenn sie kooperativ eingebettet sind. Der Mehrwert entsteht im Zusammenspiel: Anforderungserhebung, Architekturplanung, Prozessmodellierung, Softwaretransporte, Quality Gates, Datenmigration und Testautomatisierung greifen ineinander – unterstützt durch Tools unterschiedlicher Hersteller, die nicht nebeneinander, sondern miteinander arbeiten.
3. KI ist kein Feature, sondern fester Bestandteil. Ob SAP Joule, SNP Kyano oder Tricentis Copilot – KI wird dort eingesetzt, wo sie direkt im Arbeitsprozess unterstützt und wird mehr und mehr zum direkten Interface der Nutzer. Nicht als Trend. Sondern als Produktivkraft.
4. Transformation beginnt mit Business Capabilities. Nicht Prozesse, sondern Geschäftsfähigkeiten (der Zukunft) geben die Richtung vor. Eine saubere Anforderungsaufnahme beginnt beim Geschäftsmodell. Wer das ignoriert, verliert Monate. Wer es beherrscht, beschleunigt alles. Erst daraus ergeben sich harmonisierte End-to-End-Prozesse, valide Migrationskonzepte und klar verteilte Verantwortlichkeiten zwischen Fachbereich und IT.
5. Transformation ist keine IT-Frage. Sie ist ein Businessprojekt mit IT-Implikation. Stakeholder müssen rollenbasiert aktiviert und methodisch begleitet werden – von der Geschäftsführung bis zum Key User. In mehreren Sitzungen wurden systematisch die unterschiedlichen Stakeholdergruppen in Form von Personas beschrieben. Deren Aufgaben in den jeweiligen Projektphasen und die Nutzung von unterstützenden Werkzeugen, um die jeweiligen Adressaten inhaltlich zu erreichen.
Wer nutzt welche Werkzeuge in welchem Kontext zu welchem Zweck.
🧠 Reflexion, die man selten findet
Besonders beeindruckt hat mich der offene, ehrliche Umgang mit Herausforderungen. In Panels und Diskussionen wurden Schwachstellen nicht beschönigt – etwa die Lücke zwischen Business Capabilities, Geschäftsprozessen und Datenobjekten. Aber gerade das macht den Unterschied: Man kann nur lösen, was man auch anspricht.
Danke an April Ruiz, Diana Alline, Paul Stoltz, Tim Steuer, Peter Klee, und Johannes Hurst – für eure Offenheit, euer Wissen und die gelebte Reflexion auf Augenhöhe. Das war kein Buzzword-Bingo, sondern Projektkultur zum Anfassen.
🔧 Was heißt das für meine Arbeit?
Ich bin Krisenmanager für SAP-Großprojekte. Was ich hier gesehen habe, bestätigt meine Linie: Transformation gelingt nicht durch Strategie-Folien, sondern durch operative Führung, klare Verantwortlichkeiten und methodisch saubere Umsetzung.
Ich bringe Projekte wieder in den Takt – mit Fokus auf:
· Geschäftsmodell und Wertströme
· Reifegrad der Organisation, Rollenklärung & Mandatsstruktur
· Steuerung des Softwarelieferprozesses
· Dienstleistersteuerung und Toolintegration
Diese Veranstaltung hat gezeigt: Es geht schneller, besser und strukturierter – wenn man den Mut zur operativen Klarheit hat.
🎯 Für Entscheider:
Wenn Sie sich fragen, warum Ihre SAP-Transformation nicht richtig fliegt – reden Sie mit jemandem, der weiß, wo operative Blockaden liegen und wie man sie löst.
Ich freue mich auf den Austausch.
Schreibe einen Kommentar